Bratislava/Jena, 23. Februar 2016 – Der erste Wackelzahn, sturzfreie Meter auf dem Fahrrad, der eigene Wohnungsschlüssel: Oft können Eltern gar nicht so schnell gucken, wie sich der bauchrobbende Windelträger zum aufrecht gehenden Teenager entwickelt. Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat jetzt im Rahmen des Mobile World Congress eine Studie zum Thema „Kinder und Technologie“ veröffentlicht, die verschiedenste Facetten des Erwachsenwerdens in Deutschland, Großbritannien, Russland und den USA beleuchtet – mit überraschenden Ergebnissen.
Russische Eltern erst besonders streng, dann auffällig locker
Wie die Umfrage von ESET zeigt, sind russische Eltern im Kleinkind-Alter ganz besonders restriktiv: Russischer Nachwuchs unter fünf erhält in der Regel weder mobile Gadgets noch Zugang zum Internet. Dies ändert sich dann aber schlagartig, wenn die jungen Russen das soziale Netz für sich entdecken – im internationalen Vergleich ist russischer Nachwuchs im Durchschnitt bereits mit rund 8,5 Jahren unbeaufsichtigt online und wenige Monate später schon in sozialen Netzwerken registriert. Mit 7 Jahren sind russische Kids auch die ersten im Vergleich, die ein Handy erhalten.
Deutsche Kids sind Nachzügler bei Facebook & Co.
Ganz anders sieht es in der westlichen Welt aus. Ob in den USA, in UK oder Deutschland: Vor dem 10. Lebensjahr erhalten Kinder im Durchschnitt keinen Zugang zu sozialen Netzen wie YouTube oder Instagram. Auch das Facebook-Pendant VKontakte wird von russischen Kids zwei Jahre früher genutzt als bei den Sprösslingen im internationalen Vergleich. Und das, obwohl das Mindestalter für die Registrierung zwischen 13 (Facebook, Snapchat, Twitter), 16 (WhatsApp) und 18 Jahren (VKontakte / VK.ru, YouTube) liegt. Rebellisch, der digitale Nachwuchs.
Im Rahmen der Umfrage stimmten beachtliche 97 Prozent der befragten russischen Eltern zu, dass Kinder „heutzutage Technologie und das Internet in einem zu jungen Alter nutzen“. In Deutschland bestätigten diese These lediglich 65 Prozent der Eltern, in den USA 68 Prozent und in Großbritannien 64 Prozent.
Auf der Insel besonders sicherheitsbewusst
Die Umfrageergebnisse legen nahe, dass britische Eltern im internationalen Vergleich das größte Sicherheitsbewusstsein haben. Beinahe drei Viertel (73 Prozent) der befragten britischen Eltern gaben an, die Aktivitäten ihres Nachwuchses über spezielle Kinderschutz-Apps wie die ESET Parental Control zu überwachen. Ganz im Gegensatz zu den Deutschen, die solche Sicherheitslösungen nur sehr begrenzt einsetzen (44 Prozent) und somit einen Großteil der Kinder ungeschützt lassen.
Eine detaillierte Zusammenfassung aller Studienergebnisse gibt ESET auf seinem Security-Blog WeLiveSecurity. Redaktionell verwendbare Infografiken zur Studie finden Sie hier. Gerne können Sie die Bilder zuschneiden, wenn ESET als Quelle genannt wird.
Hintergrund: Fakten zur Studie
Die Studie wurde in Deutschland, Großbritannien und den USA mit Hilfe von Google Consumer Surveys, in Russland mit der Unterstützung von Merku durchgeführt. ESET befragte im Rahmen der Erhebung im Januar 2016 in jedem der vier Länder 1.000 Eltern von Kindern mit einem Alter bis 14 Jahre.