Digitale Casanovas auf Beutezug: Experten warnen vor Liebesbetrügern im Netz

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Am 24.07. ist der Tag der virtuellen Liebe. Ein guter Anlass, um sich mit dem Thema Online-Dating zu beschäftigen. Die digitale Suche nach der Liebe ist ein Riesengeschäft für beteiligte Firmen: Laut Statistiken nutzen 66 Prozent der 30 bis 49-Jährigen Dienste wie Tinder, Bumble & Co. In der Gruppe der 16 bis 29-Jährigen sind es sogar 77 Prozent. Es dürfte niemanden verwundern, dass ein solch riesiger Markt Betrüger anzieht wie Motten das Licht. Immerhin betrug das Umsatzvolumen alleine in Deutschland letztes Jahr ca. 220 Millionen Euro. Wie die finsteren Gesellen vorgehen und womit sich Nutzer schützen, erklärt Christian Lueg, IT-Sicherheitsexperte bei ESET.

„Betrug auf Online-Dating-Plattformen findet vor allem durch ‚Catfishing‘ statt,“ so Lueg weiter. „Hierbei investieren Cyberkriminellen sehr viel Zeit darin, mit ihrem Gegenüber zu schreiben und gehen dabei recht geschickt vor. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie im Internet die Vorlieben und Hobbys ihrer Opfer recherchieren, um echtes Interesse und Nähe vorzutäuschen.“

Love Scammer auf der Jagd

Oft handelt es sich bei den Liebesbetrügern um Kriminelle, die entweder aus Deutschland stammen oder im Ausland leben. Oftmals handelt es sich bei ausländischen Betrügern um Menschen aus prekären Verhältnissen, die in illegalen Call-Centern arbeiten. Das Versprechen der Arbeitgeber: Eine regelmäßige Beschäftigung mit einem vergleichsweise hohen Gehalt.

Bei ihrer Arbeit gehen die Scammer immer gleich vor: Anhand von Telefon- oder E-Mail-Listen kontaktieren sie eine große Anzahl von Menschen und versprechen ihnen die große Liebe. Übersetzungstools helfen ihnen dabei, die Sprachbarriere zu überwinden und authentisch herüberzukommen. Zudem kommen immer häufiger KI-Tools zum Einsatz, mit denen die Betrüger den Kontakt mit vielen Personen gleichzeitig aufnehmen und halten können.

Ihr Ziel: Daten und Geld

Menschen reagieren aus unterschiedlichen Gründen auf diese Nachrichten. Naivität mag einer davon sein. Viele sind aber schlicht einsam und freuen sich über den Kontakt. Hat das Opfer angebissen, kommen die Betrüger nach kurzem Geplänkel schnell zur Sache: Man benötige Geld, um eine überlebenswichtige Operation zu finanzieren – wahlweise die eigene oder die eines Familienmitglieds. Oder die große Liebe in spe möchte sich unbedingt mit einem treffen und braucht Geld für die Reise. Welchen Grund auch immer die Betrüger vorgeben: Zahlt das Opfer, verlangen sie mehr oder brechen den Kontakt ganz ab.

Auch Schadsoftware verbreiten die virtuellen Brieffreunde über diesen Weg. Die meisten seriösen Dating-Plattformen erlauben keine Anhänge in Direktnachrichten. Betrüger versuchen daher, ihre Opfer auf Messengerdienste umzuleiten. Hier können sie dann ihre Malware verbreiten, indem sie sie beispielsweise als Bild tarnen und ihr Opfer zum Download animieren.

So erkennen Sie die Liebesbetrüger

Love Scammer schreiben ihre Ziele unvermittelt an und gehen direkt am Anfang in die Vollen. Häufig behaupten sie, man habe sich in der Vergangenheit schon einmal getroffen oder das Profil auf einer Dating-Seite wäre ihnen ins Auge gefallen. Danach folgen meist mehr oder weniger explizite Bezirzungen.

Auch Bilder kommen zum Einsatz, sei es als Profilbild oder als Beweis, dass das Gegenüber echt ist. Hierbei handelt es in den meisten Fällen um Material, das entweder von einer KI oder einem anderen, realen Konto stammte. Eine Rückwärtssuche gibt Aufschluss darüber, ob ein Bild bereits woanders genutzt wurde. KI-Bilder sind weitaus schwerer zu entlarven, hier sollten Nutzer auf Details wie Körperproportionen oder überzählige Finger achten.

Wie sich Nutzer schützen können

Um sich vor den Gefahren des Online-Datings zu schützen, empfiehlt der Experte folgende Maßnahmen:

  • Datensparsamkeit: Vermeiden Sie die Preisgabe Ihres vollständigen Namens und anderer persönlicher Informationen in Ihrem Profil.
  • Vorsicht bei unbekannten Links und Anhängen: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links und laden Sie keine Dateien von unbekannten Quellen herunter.
  • Nutzung sicherer Verbindungen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Internetverbindung sicher ist, insbesondere beim Austausch sensibler Informationen.
  • Verifizierung von Profilen: Nutzen Sie Plattformen, die Verifizierungsmechanismen bieten, um die Authentizität von Profilen zu überprüfen.
  • Aktuelle Sicherheitssoftware: Schützen Sie Ihre Geräte mit aktueller Anti-Malware-Software
  • Skepsis: Wenn Ihnen der neue Kontakt direkt das Blaue vom Himmel herab verspricht, handelt es sich in den meisten Fällen um einen Betrüger.

Pressekontakt

Christian Lueg
Head of Communication & PR DACH

christian.lueg@eset.com

Michael Klatte
PR-Manager

michael.klatte@eset.com

Philipp Plum
PR-Manager

philipp.plum@eset.com

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